Operette von Carl Zeller
Text von Moritz West und Ludwig Held
Text von Moritz West und Ludwig Held
Der Österreicher Carl Zeller hat mit nur einer Operette überlebt, aber „Der Vogelhändler“ gehört zu den unverwüstlichen Werken des Genres. Die Musik voller Frische, Natürlichkeit und Humor hat Qualität, und der Erfolg ist dem „Vogelhändler“ seit der Uraufführung 1891 in Wien bis heute treu geblieben. Die Operette spielt in der Rheinpfalz, wohin der Vogelhändler Adam aus Tirol endlich wieder einmal zurückkommt, um seine Braut, die Postbotin Christel, in ihrem Heimatdörfchen zu besuchen. Da Adam keine feste Stellung hat, muss eine Hochzeit immer wieder aufgeschoben werden. In der Pfalz wird aber ein Menageriedirektor gesucht, sodass die resolute Christel den Posten für Adam vom pfälzischen Kurfürsten erbittet, nicht ahnend, dass sie Graf Stanislaus vor sich hat, der sich nur als Kurfürst ausgibt. Der Grund für die Maskerade ist akute Geldnot, weil die Bauern für ihre Wilddiebereien im fürstlichen Park kein Geld mehr an seinen Onkel bezahlen, solange der wahre Kurfürst nicht zu Hause ist. Beim Versuch, das fehlende Geld aufzutreiben, kommt es zu folgenschweren Irrtümern und etlichen Hindernissen, bis sich die zwei Liebenden am Ende wiederfinden. Zeller hat pfälzische Fröhlichkeit und tirolerische Treuherzigkeit reizvoll gegenübergestellt. Weltberühmt sind viele Melodien des Werkes geworden. „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, „Grüß euch Gott, alle miteinander“ oder „Ich bin die Christel von der Post“ und viele andere Nummern gehören zum Schatz des unvergessenen „Vogelhändlers“.